G'day mates! Mittlerweile bin ich seit
vier Tagen auf dem Kontinenten am anderen Ende der Welt und beginne, mich so langsam wohl hier zu fühlen. Das erste, was einem schon am Flughafen auffällt, ist die Freundlichkeit der Menschen
hier. Der Umgangston untereinander ist einfach viel offener und undistanzierter. Damit meine ich nicht, dass einem fremde Leute direkt an den Hals springen und aus ihrem Leben plaudern, aber
Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Kontaktfreudigkeit sind in diesem Land anscheinend viel deutlicher ausgeprägt. Am Flughafen haben Hunde sämtliches Gepäck nach illegalen Dingen abgesucht. Es
war reger Betrieb und der Inhalt aller Taschen schien in Ordnung, bis ich an der Reihe war. Natürlich kratzte der niedliche Vierbeiner ausgerechnet an meinem Rucksack und setzte sich davor,
sodass ein erstauntes Raunen durch die Menge ging. Uuuh, der Hund hat sich hingesetzt!
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Am Flughafen
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Brisbane City
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Anschließend musste ich den kompletten Inhalt auf einem speziellen Tisch ausräumen und einige Fragen beantworten.
Offensichtlich hatte das Tier einen Apfel gerochen, der einige Stunden zuvor noch im Rucksack gewesen ist. Die Einfuhr von Äpfeln oder anderen Früchten und Samen ist in Australien bekanntlich
strengstens verboten. Glücklich, einer Ganzkörperkontrolle und Einzelzelle entgangen zu sein fuhr ich mit dem Zug in die Stadt und checkte in dem Hostel ein, welches Charlotte, welche ich in Laos
kennen gelernt hatte und in England als Travel Agent arbeitet, für mich gebucht hatte. Ich teile mir also momentan das Zimmer mit 7 anderen Deutschen, darunter 6 Mädels und ein Schwuler. Man hat
teilweise das Gefühl, in der Heimat zu sein. Anscheinend haben die Deutschen Australien ebenso überrannt wie die Inder Singapur.
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Die Lagune
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Am Brisbane River
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Brisbane ist bisher eine pulsierende, erstaunlich westliche Stadt. Im Gegensatz zu allen anderen australischen
Millionenstädten liegt sie leider nicht am Meer, weshalb eine offen zugängliche Lagune am Fluss angelegt worden ist. Die Lebensunterhaltungskosten sind pervers hoch. Eine Wochenmiete im
billigsten Hostel kostet etwa 140 Dollar, und möchte man Abends an einer Bar ein Bier trinken ist man mindestens 7 Dollar los. Dementsprechend kaufe ich mir Alles im „coles“, einer der
günstigsten australischen Supermarktketten. Abends haue ich mir einfach alles in die Pfanne, was dort gerade im Angebot ist. Gestern gab es Pasta mit Tomatenwürfeln, Ei und Frühstückskäse
verrührt und vorgestern Putenschnitzel mit Dosenbohnen und Tomaten. Und natürlich Frühstückskäse. Alkohol gibt es nur in bottle shops und ist unbezahlbar. Backpacker greifen fast immer auf Goon
zurück, ein weinähnliches Getränk im 4l-Kanister. Raucher müssen für eine Schachtel ihrer Suchtstangen, die seit wenigen Tagen mit großen Bildern von Krebsleichen bedruckt verkauft werden müssen,
etwa 20 Dollar bezahlen.
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Skyline Brizzy
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Momentan kümmere ich mich noch um grundlegende Dinge wie Bankkonto, Simkarte, australischen Lebenslauf und
Steuernummer. Ich muss mir nun eine neue Unterkunft suchen und überlegen, was ich in den nächsten Tagen anstelle, bzw. wann, wie und mit wem ich wohin weiterreise. Ich habe keine Ahnung, wo ich
in einer Woche sein werde, oder wo ich Weihnachten und Neujahr verbringe. In Brizzy möchte ich nicht allzu lange bleiben, da die Jobsituation hier sehr schlecht ist. Die meisten Backpacker machen
Fundraising, laufen also durch die Stadt und sammeln Geld für blinde Kinder, die von dem Geld letztendlich aber nicht viel sehen werden. Und das liegt nicht daran, dass sie blind sind. Alleine
die Sammler bekommen 40% vom Geld, und wie viel die „Organisation“ behält ist nicht ersichtlich. Jedenfalls möchte ich mir einen ehrlicheren Job suchen, wahrscheinlich südlich und in einer
kleineren Stadt. Vielleicht finde ich ja eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Sydney und kann mich ab Januar als Farmarbeiter oder Minensklave versuchen. Jetzt wäre es interessant, meinen eigenen
Reisebericht in einem Monat lesen zu können. Interessant oder aber langweilig...
Euer Flo
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Nico (Donnerstag, 16 April 2015 22:43)
Gude aus Hamm...
hab mich gerade mal durch deine letzten 4 Blogeinträge gewühlt. Ich muss leider gestehen, dass ich deiner Reise in den letzten 10 Tagen nicht gefolgt bin. Aber jetzt hab ich wieder aufgeholt.
Zur Zeit würde ich am liebsten in einen Flieger steigen und mit dir in Australien ne runde Feiern gehen. Masterarbeit, Arbeit und Uni nerven etwas... Das einzig Gute ist das Wetter hier. Wie du ja schon bei Fb gesehen hast, haben wir hier in Hamm das erste mal Schnee für dieses Jahr. Leider bleibt dieser westfalentypisch nicht lange liegen und entwickelt sich zu einem graubraunen Matsch. Spaß mit dem Auto hatte ich trotzdem schon, da in der Nähe meiner Wohnung ein Wohnviertel mit Kopfsteinpflaster ist. *rutsch!!!!*
Deine Fotos sind der Hammer. Da hat sich die Suche nach deiner Reisekamera wirklich gelohnt. Was hast du im Zoo in Singapure eigentlich um den Hals liegen? Sieht aus wir ein Lemur, aber sicher kann ich es nicht sagen...
Viel Erfolg bei der Jobsuche und meld dich, wenn es was neues gibt.
Gruß Nico
Anonym (Donnerstag, 16 April 2015 22:44)
Hallo mein liebes Flö!
Auch ich habe heute aufgeholt und bin geflasht von deinen tollen Berichten!
Ich habe seit Anfang des Monats einen neuen Job: ich bin jetzt Vertretungslehrern für Kunst in einem echt schicken Gymnasium in Gütersloh. Unsere Wohnung wird jeden Tag ein bisschen schöner. Aber die weitere Einrichtung wird warten müssen, bin ich mein erstes fettes Gehalt im Januar bekomme(;
Wie sieht es bei dir Internet-technisch aus? Vielleicht schaffen wir es ja mal einen Abend auszumachen zum Skypen, jetzt wo du wieder in der Zivilisation bist - würde mich freuen!
Liebe Grüße
Lena