Wasserschlacht im Paradies

Hallo ihr Lieben....

Dies ist vorerst mein letzter Eintrag von Unterwegs, und er wird auch nicht sonderlich lang. Warum? Morgen um diese Zeit in ich wieder Zuhause – nach fast 18 Monaten! Dementsprechend sind meine Gedanken eigentlich schon wieder auf einem anderen Kontinenten. Außerdem ist mein b kaputt gegangen, was beim Schreien Schreiben tierisch nervt, da ich nun andauernd STRG-V als b benutzen muss. Ja ja, ich hab Probleme hier!


Momentan bin ich in bangkok – die selbe Stadt, in der ich damals meinen Reisebericht über Dubai verfasst habe. Damals, als ich reisemäßig noch absolut grün hinter den Ohren war, ein (noch ausgeprägteres) Talent für fragwürdige Situationen hatte und das Geschrei zuhause groß war, wenn ich mal 24 Stunden am Stück kein Lebenszeichen von mir gegeben habe. Mittlerweile reicht es ja, alle paar Wochen mal Whatsapp zu benutzen. Anmerkung für den zukünftigen Flo: Whatsapp hat man damals benutzt, um Nachrichten von A nach b zu schicken – das erste Programm seiner Art, was auch Technikfossile und Wählscheibentelefonsympathiker nahezu fehlerfrei bedienen konnten.

Flobinson schwer am Arbeiten
Ich hatte ja beim letzten Mal berichtet, wie ich nach Phi Phi gekommen bin. Die Insel gefiel mir sehr gut, nur leider war es dort sehr touristisch und auch teilweise ziemlich zugemüllt. Beim Katerfrühstück habe ich schließlich zwei nette Österreicherinnen kennengelernt: Andrea und Julia aus dem schönen Innsbruck. Wir entschieden spontan, zusammen eine boots- und Schnorcheltour zu den umliegenden kleinen Inseln zu buchen. Die meisten Leute schippern zur Maya bay, in der „The beach“ gedreht worden ist. Unsere Tour ging zur abgelegeneren und nicht so überlaufenen Insel bamboo island – was ich im Nachhinein bereue da die blöde insel zwei b im Namen hat. Ansonsten war es aber eine echt geniale Tour und wir hatten jede Menge Spaß. Wir paddelten vom boot aus mit einem Kajak los und schnorchelten in Schwärmen kleiner Fische. Zur bamboo island mussten wir schließlich schwimmen – in Deutschland undenkbar. Die Insel war wirklich Paradiesisch. Weißer Sand, ein paar Felsen, kristallklares Wasser. Das alles bei schönstem Wetter und 30°. Ich ging mit den Mädels ein wenig den Strand entlang, bis wir wirklich die Einzigen dort waren. Wir malten Sandengel und Wasserengel und sahen einen nackten Aal, der eine Wette verloren hat. Auf dem Rückweg zum Schiff hatten wir jegliches Zeitgefühl verloren – macht aber nix, wir hatten schließlich eine Stunde Zeit bekommen und die fahren schon nicht ohne uns los. Möööp falsch gedacht! Wir waren bereits im Wasser auf dem Weg zum Schiff, als es sich in bewegung setzte. Wir schrien und winkten wie bekloppt, doch es half alles nichts – 5 Minuten später war der Kahn außer Sichtweite. FUCK! Es gibt natürlich Schlimmeres, als mit zwei knackigen Mädels auf einer paradiesischen Insel ausgesetzt zu werden, das gebe ich zu. Aber auf dem Schiff waren unsere Wertsachen inklusive Portemonnaies, Smartsphones, und der Sonnencreme mit Lebenserfahrung. Und wir hatten kein Wasser. Wir konnten schließlich einen Langbootfahrer auf uns Aufmerksam machen, der aus irgend einem Grund die Mobilnummer unseres Tourguides kannte. Man hatte Erbarmen und holte uns doch noch von der Insel ab.

bamboo island im golf von thailand




Nun musste ich mich entscheiden, wie ich meine letzte Woche auf Reisen verbringen wollte. 2012 war ich ja bereits auf Koh Tao und es hatte mir sehr gut gefallen. Ich packte also die Mädels ein und wir nahmen das nächste Nachtboot, wo wir eine schöne schlaflose Nacht auf dem Dach verbrachten. Das war wieder so einer der wahnsinnig tollen Momente, die man nicht plant: Durch eine milde, klare Nacht schippern und vom Dach einer Fähre die tolle Rundumsicht auf die beleuchtete Küste genießen. Auf Koh Tao hat sich nicht viel verändert. Ich lieh mir wieder einen 125ccm Roller und erkundete mit den Mädels auf ein Neues die Insel. Der Zustand der Straßen war ein wenig besser, doch das hielt Andrea nicht davon ab sich ein paar mal abzulegen. Sie humpelte schließlich ein wenig und wurde andauernd mit Freude durch die Gegend getragen.


Eigentlich wollte ich am Dienstag zur berühmten Full Moon Party auf die Nachbarinsel, was ja 2012 wegen meiner Lebensmittelvergiftung ins Wasser gefallen ist. Irgendwie war es aber zu entspannt auf Koh Tao und die Hängematte zu bequem. Kräftig gefeiert wurde dennoch: Das thailändische Neujahr (Songkran) lockt alle Einheimischen und Touristen zur einen Hauptstraße der Insel. Es hatte seit Tagen nicht geregnet, doch es sah aus wie nach einem Gewittersturm. Überall sind Wassertanks aufgestellt worden und man haut sich Gegenseitig das Wasser um die Ohren. „Hepi Nujee!“ und fröhliches Gelächter kam aus allen Richtungen. Manche Experten nehmen dafür natürlich extra eiskaltes Wasser und schmeißen noch ein paar bunte Farben hinterher. Wer Gnade suchte, war auf der falschen Insel. Entgegenkommende Pickups voller Feierwütiger hauten den Rollerfahrern Eimerweise Wasser ins Gesicht, was wirklich nicht ungefährlich war. Die Freude der Einheimischen steckte uns aber an und wir hatten einen tollen Tag. Am nächsten Morgen lag dann die komplette Insel flach. Wo man auch hin ging hieß es meist nur „No can do. Tomorrow.“

Songkran auf Koh Tao


Meine letzten Tage verbrachte ich damit, mich nochmals ordentlich zu entspannen und das tropische Klima zu genießen. Das geht natürlich nicht ohne typische Thailanderlebnisse. Da wäre zum beispiel die Sache mit dem Knoblauch. Westliches Hexenzeug, womit die Inselbewohner nix anfangen können – dennoch wollen es die Touristen ja anscheinend auf der Pizza haben. Ich hatte von Johannes damals die Tradition übernommen, in jedes Gericht mit Knoblauch ein extra großes Stück zu machen – den Joker. Was ich dort im Restaurant bekam war jedenfalls eine absolute Jokerpizza. Die Thais sind einfach ein ulkiges Völkchen. Wenn man fragt, was der Unterschied zwischen einem Shake für 70bht und einem Smoothie für 100bht ist, lautet die Antwort stets „Same same.“ Same same hier, same same da. Auf Thailand ist alles gleich. Bis auf die Rechtschreibung vielleicht, neben dem Pinapel Shake findet man meistens den Mongo Shake. Aber der schmeckt auch. Was meine Zeit auf Tao betrifft lasse ich einfach mal die Handybilder sprechen...

"Das bild muss aufn blog!"

Nachts um 5 erreichte ich dann schließlich bangkok, wo ich am Sonntag nochmal diversen Quatsch auf dem weltweit größten Markt, dem Jatujak Market kaufte. Eigentlich wollte ich von dort diesen blogeintrag hochladen, doch ich wurde von einer Deutschen und einer Israelin spontan in eine Kneipe gezogen – da muss man dann bier trinken, da kann man nix machen! Mittlerweile in ich also schon wieder zuhause. Das schreibt sich so einfach, „ich bin wieder zuhause“. Ich bin wieder zuhause!!! An einem richtigen Schreibtisch! Neben einem richtigen bett! Wahnsinn! In ein paar Tagen werde ich hier nochmal ein anständiges, abschließendes Fazit schreiben. Damit wäre der blog zu meiner Weltreise dann abgeschlossen. Zum ersten Teil jedenfalls.....

Flo



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