Ein Fazit...

Dieser Eintrag ist anders. Das liegt nicht daran, dass ich wieder im weichen Licht meiner geliebten Stehlampe sitze und Hifi-Sound mein Hinterteil in den Bürostuhl drückt, der den Schöpfer seiner Sitzmulde seit über 550 Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Nein, das ist es nicht. Auch die Tatsache, dass die Reise vorerst ein Ende gefunden hat ist nicht entscheidend. Es liegt wohl an dieser merkwürdigen Mischung aus Melancholie und Resignation. Warum? Ich stehe vor der unlösbaren Aufgabe, 18 Monate pures Leben auf ein wenig Text zu reduzieren. Wie jeder Andere in meiner Situation werde ich dabei kläglich scheitern und versuche es dennoch.

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Wasserschlacht im Paradies

Hallo ihr Lieben....

Dies ist vorerst mein letzter Eintrag von Unterwegs, und er wird auch nicht sonderlich lang. Warum? Morgen um diese Zeit in ich wieder Zuhause – nach fast 18 Monaten! Dementsprechend sind meine Gedanken eigentlich schon wieder auf einem anderen Kontinenten. Außerdem ist mein b kaputt gegangen, was beim Schreien Schreiben tierisch nervt, da ich nun andauernd STRG-V als b benutzen muss. Ja ja, ich hab Probleme hier!

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Transäquatoriale Relokalisierung

Moin moin!

Zu Beginn dieses Eintrags muss ich doch mal dezent darauf hinweisen, dass ich gerade bei 32° in meiner Hängematte mit Meerblick liege und genüsslich ein Erfrischungsgetränk nach dem Anderen schlürfe. Ätsch. Wo war ich stehen geblieben? Genau, in Brisbane am Flughafen. Wie die meisten anderen Leute am Flughafen bin auch ich dort irgendwann in ein Flugzeug gestiegen, welches mich sogar nach Singapur brachte.

Tschüss Australien - Ein letzter Blick auf den Kontinent,

der mehr als 14 Monate mein Zuhause war

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Blubber zum Sonderpreis

Ich habe es geschafft! Ich sitze tatsächlich im Bus nach Kuala Lumpur! Das mag sich nun nicht sonderlich spektakulär anhören, aber heute Morgen hatte es nicht wirklich danach ausgesehen. Ich kam total durchgeschwitzt am Busterminal an und wollte mir auf den letzten Drücker noch etwas Proviant für die 6-stündige Fahrt besorgen – einen hungrigen Florian will ja wirklich Niemand neben sich im Bus sitzen haben. Was dann folgte war Zirkus der Extraklasse: Ich war mit Sicherheit in der langsamsten Subwayfiliale der nördlichen Hemisphäre. Die gute Dame hat doch tatsächlich ein paar Salatgurkenscheiben gegriffen und dann Alle bis auf Eine zurück in den Behälter geleget. Anschließend wurde die eine Scheibe der Salatgurke fein Säuberlich auf dem Sandwich plaziert. Erst nach Lagekorrektur und Überdenkung der bevorstehenden motorischen Handlungen hat sich der Vorgang dann wiederholt. Mit den anderen Belägen verlief es ähnlich. Ich war kurz davor mich häuslich einzurichten, als das Sandwich Kunstwerk dann schließlich doch fertig war und ich zurück zum Bus hechten konnte. Sowas passiert wohl, wenn man sich bei der Stellenausschreibung vertippt und einen Sandwichautist einstellt. Nun ziehen jedenfalls die endlosen Palmölplantagen an meinem geräumigen Fernreisebus vorbei und ich habe endlich Zeit, dass Thema von Salatgurkenscheiben auf Neuseeland zu lenken.

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Flughafengegrummel

Guten Morgen!


Auckland Airport im Sonnenuntergang



Kennt ihr denn Film mit Tom Hanks, wo der einen Typen spielt der am Flughafen wohnt? Wenn ja, so geht es mir gerade. Wenn nein, mir geht es gerade wie einem Typen im Film der am Flughafen wohnt. Gespielt von Tom Hanks. 15 Stunden Aufenthalt habe ich hier in Brisbane, und knapp die Hälfte liegt noch vor mir. Zeit genug, sich mal über alles Mögliche aufzuregen. Zum Beispiel über Banken. Da geht der gemeine Backpacker Wochenlang Äpfel pflücken oder Rinder ärgern, will am Ende ein wenig Erspartes mit nach Hause nehmen und fragt sich: Wie???

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Beachfeeling in Mordor

Die Stimmung auf der Fähre war eher getrübt. Es regnete in Strömen, die Elektrik vom Auto spackte rum und ich hatte mir mal wieder meinen linken großen Zeh an irgendeiner Türschwelle zermatscht. Der hat echt gelitten, mein linker großer Zeh. Auch das Hostel in Wellington besserte meine Laune nicht: Das Nomads dort ist genauso beschissen wie das Nomads in Melbourne. In den dunklen, miefenden Höhlen die man dort als „Dorms“ bezeichnet stehen Betten, die durch bloße Atembewegungen zum Quietschen gebracht werden können. Bemerkenswert! Ich verbrachte den Abend also damit, deutsche Hausfrauen im Online-Scrabble zum Weinen zu bringen. Nach einem Besuch im kostenlosen Nationalmuseum „Te Papa“ verließen wir die Hauptstadt Neuseelands am nächsten Morgen schnurstracks gen Norden. Immerhin das mediale, interaktive Museum hatte Einiges zu bieten: Neben einem Blauwalskelett ist dort auch ein Riesensquid in einem großen gläsernen Sarg eingelegt und ausgestellt. Man hat weltweit erst 3 dieser faszinierenden Tiere zu Gesicht bekommen, da sie in enormer Tiefe leben und normalerweise auch dort bleiben.

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Eine Woche auf dem Hippieboot

Kia Ora, Freunde des subjektiven Erlebnisberichts! Wir sind mittlerweile schon im Zentrum der Nordinsel, und es wird Zeit von der letzten Woche zu berichten.

Tom auf dem Weg zu seiner "Four Winds" (im Vordergrund)
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Déjà-vu im Fjordland

Die Straße nach Te Anau
Es dämmerte bereits, als Vincent und ich in Te Anau ankamen. Die Straße dorthin war malerisch schön. Wir buchten uns in einen Campingplatz ein und bauten zum ersten mal das Zelt auf, was im Auto mit dabei war. Die Regenplane an der Spitze war nicht mehr da, aber dafür hat man ja ein Handtuch. Am nächsten Morgen stand unsere Wanderung auf dem Plan. Wir wollten den Kepler Track bewältigen, einen der neun „Great Walks“ Neuseelands. Für den 60 Kilometer langen Weg hatten wir bereits zwei Übernachtungen in den Berghütten gebucht – die Erste der eigentlich 3 Hütten hatten wir übersprungen, da sie ausgebucht war und man auch stolze 60 Dollar pro Nacht bezahlt. Demnach war unsere erste Etappe mit etwa 8 Stunden Laufzeit nicht zu knapp bemessen. Aber das ist natürlich kein Grund sich den Wecker zu stellen oder gar Tickets und Pläne schon am Vortag zu besorgen! Als wir die Hängebrücke zum Startpunkt der Wanderung erreichten war es bereits 14 Uhr.

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Queenstown

Hallo! 

„Hallo“ ist deutsch und ist das allgemein gängige Wort in Neuseeland, um Leute zu begrüßen. Das liegt daran, dass etwa die Hälfte aller Reisenden deutscher Herkunft sind. Grausam! Mittlerweile geht einem sogar der deutsche Akzent frischer Reisender auf die Nerven. Gestern Abend kam ein Mädel zu unserem Auto: „Exkuss mi, aju afrait off spaidass?“ Ich habe direkt auf deutsch geantwortet. Unser liebstes Beispiel ist aber nach wie vor ein Reisender, den Vincent in einem Roadhouse in Australien vor sich in der Schlange hatte. Er zeigte auf die Waren in der Theke: „Wonn, wonn, wonn! Satt, satt ent satt!“ Es ist ja eigentlich gemein über Akzente zu lästern, aber hier redet man wirklich Leute auf Englisch an und bei der Antwort kommen einem nach 2 Wörtern die Kartoffeln aus dem Mund entgegen geschossen.

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Die Route wird neu berechnet

So, da melde ich mich also wieder, um von unserem Roadtrip nach Cairns zu berichten... nicht. Natürlich kam mal wieder alles anders als geplant. Naja, eigentlich kam alles anders als vermutet – das sinnlose Unterfangen, sich seine nahe Zukunft detailliert auszumalen habe ich längst aufgegeben. Jedoch schwirrte mir eigentlich immer Cairns im Kopf rum. Mit der Route über den Nordzipfel hätte ich nämlich Alles von Australien gesehen, was nicht möglich ist, aber ihr wisst schon wie ich das meine.


Der Highway durch die Eyre Peninsula

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Vom Winde verweht

Wir verließen Esperance gen Norden. Bevor wir in die unendlichen Weiten der Nullarborebene eintauchen, wollten wir noch einen Abstecher nach Kalgoorlie machen, der berühmtesten Minenstadt Australiens. In Norseman, dem letzten Kaff vor der Leere traf ich doch tatsächlich Fred und Lena aus Carnarvon wieder. Australien ist groß, aber an gewissen Knotenpunkten kommt niemand vorbei. Norseman ist einer davon, auch wenn dessen einzige Attraktion meiner Meinung nach die Handwaschanleitung auf der öffentlichen Toilette der Tourist Information ist. Australien ist und bleibt nun mal ein Nannystate. 

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Mit Paul ins Paradies

Die unbeschreiblichen Blautöne am Horizont sind schwer zu definieren. Wo hört das Meer auf, wo fängt der Himmel an? Vielleicht wäre es einfacher zu erkennen, wenn ich nicht gerade auf dem Beifahrersitz von Julius' kleinem Allradwagen sitzen herumfliegen würde. Es ist mit Abstand die härteste Offroadpiste, die wir je gefahren sind. Damit hatten wir dann doch nicht gerechnet - Julius ist nervös. Sein Blick ist angestrengt und er macht Atemgeräusche, die mir sonst nur aus sehenswerten RTL2-Dokumentationen wie „Junge Mütter“ bekannt sind. Hoffentlich kommen wir hier wieder raus. Und überhaupt, wo sind wir hier eigentlich? Der traumhafte Strand, den uns Paul versprochen hatte lässt noch auf sich warten. Der nette Australier hatte uns spontan am Chelly Beach angequatscht. „Wanna see paradise?“ Sein großer Toyota hätte beim letzten mal auf der Seite gelegen, mit zwei Autos sei es doch sicherer und auch lustiger.

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Vom Krankenhaus zum Karriwald

Da war ich also plötzlich in Perth, der einsamen Hauptstadt im Südwesten dieses gigantischen Kontinents. Nachdem ich Tom zum Flughafen gefahren habe war es 5 Uhr morgens und bereits hell und auch warm. Einer der heißesten Tage seit Jahren stand vor der Tür, mindestens 44° im Schatten. Ich nutzte also die frühen Morgenstunden, schnappte mir mein Longboard und cruiste in Richtung Stadtzentrum. Vom recht zentralen Kings Park hat man einen herrlichen Ausblick auf die Skyline von Perth und einige Vororte.

Anschließend stand ich vor der unlösbaren Aufgabe, lebend bergab in die Innenstadt zu kommen. Nach einer Nahtoderfahrung im Blumenbeet klemmte ich mir das Board dann doch lieber unter den Arm. 

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Roadtrip nach Perth

Am Vorabend vor der Abreise habe ich Ludwig noch mal ordentlich sauber gemacht und es gab ein letztes Lagerfeuer in großer Runde im Flussbett des Carnarvon Creek. Dann konnte es endlich losgehen – 5 Monate in und um Carnarvon waren zu Ende. Zunächst fühlte es sich noch so an, als würde man einfach nur Einkaufen fahren und dann wiederkommen. Bis zum 5. Januar waren noch „double days“, an denen es häufig Polizeikontrollen gibt und sämtliche Strafen verdoppelt werden. Wir verließen die Farm am 6. Januar. Die Frage ist ja unter Anderem, ob mein Auto zuerst verreckt oder einkassiert wird. Doch darum machten Tom und ich uns nicht wirklich Gedanken. Fenster auf und Heizung an, dann kommen wir schon irgendwie gen Süden!

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Hai 2014

Frohes Neues!

Wahnsinn, ein komplettes Jahr in Australien ist vorbei. Ein komplettes Jahr ohne Familie und Freunde daheim. Ein komplettes Jahr habe ich bis auf wenige Ausnahmen im Auto genächtigt. 2013 war mein bisher Erlebnisreichstes Jahr. Was wohl 2014 noch kommt? Dabei ist ein Jahr doch letztendlich auch nur eine Zahl – und wer hat eigentlich erfunden dass es ausgerechnet 10 Tage nach der Sonnenwende beginnt? Und warum beschreibt die Jahreszahl das geschätzte Geburtsdatum irgendeines Brot rupfenden Wasserläufers? Ist das nicht diskriminierend gegenüber all den anderen sinnvollen Religionen? Tatsächlich gibt es die heutige Zeitrechnung offiziell erst seit 1060, als die Kirche Bezug auf eine fragwürdige Rechnung eines Mönches aus dem Jahre 525 nahm. Vorher wurden die Jahre nach den amtierenden römischen Konsuln benannt. Ob man das in der Zukunft nochmal ändert? Dann sind wir jetzt im Jahre Merkel 9 oder Obama 6. Wie auch immer, ich wünsche euch Allen ein glückliches und gesundes neues Jahr!

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